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Aus dem Leben der Dorfvereinsgemeinschaft

Die Dorfvereinsgemeinschaft Weilerswist e.V. wurde im Jahr 1953 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Vereinen aus Weilerswist, die sich für den Erhalt von Tradition und Brauchtum im Ort einsetzen. Hierzu gehören die Durchführung des Patronatsfestes (Kirmes), des Sankt-Martins-Zuges der Grundschule und die Begleitung des Senioren-Nachmittags in Weilerswist. Des Weiteren führt die Dorfvereinsgemeinschaft Weilerswist bei Jubelhochzeiten (wenn vom Brautpaar gewünscht) einen Fackelzug durch. Die Gründungsvereine waren: Freiwillige Feuerwehr, St. Sebastianus Schützenbruderschaft, Tambourcorps Edelweiß Weilerswist, Turnverein Viktoria Weilerswist, Deutsches Rotes Kreuz Weilerswist, Junggesellenverein Weilerswist und der SSV Weilerswist.


Der erste Vorsitzende der DVG Weilerswist war Herr Franz Zock, der bei der Gründungsversammlung gewählt wurde. Zu den ersten Veranstaltungen, die durch die neu gegründete DVG durchgeführt wurde, zählte ein Senioren-Nachmittag im damaligen Saal Vondergracht. Hierzu mussten die teilnehmenden Senioren und die Mitglieder der Vereine noch Heizmaterial (Kohle und Holz) beim Wirt abgeben, damit zur Veranstaltung der Saal geheizt war. Das verlief nach der Überlieferung leider nicht immer so gut und der Saal war auch schon mal kalt, da das Heizmaterial anderweitig gebraucht worden war. Es wurde den Senioren ein kurzweiliges Programm von ortsansässigen Bewohnern geboten (kurze karnevalistische Reden oder Gesangs-Darbietungen). Jeder Senior erhielt zum Abschied eine Zigarre und jede Seniorin eine Tafel Schokolade.


Zum Sankt-Martins-Zug wurde (wie auch heute noch) eine Verlosung durchgeführt. Nur anders als heute gab es damals als Preise auch noch lebende Gänse, die von den Mitgliedern der DVG mittels Handwagen in Friesheim geholt wurden. Hier konnte es auch schon mal passieren, dass die Gänse sich im Wald zwischen Friesheim und Weilerswist davon machten und die Mitglieder Stunden mit dem Einfangen beschäftigt waren. In der Gründungszeit ging der Sankt-Martins-Zug noch über die heutige Kölner Straße, wo die Bevölkerung ihre Häuser mit Fackeln und vielen bunten Lichtern beleuchtet hatte, um dem Ganzen einen festlichen Rahmen zugeben.


Die Vereine, die in der Dorfvereinsgemeinschaft waren, halfen sich des Weiteren untereinander bei der Ausrichtung von Festen und Festzügen und besuchten die Feste anderer Vereine. Auch bei Problemen, die in den Vereinen aufkamen, half man sich gegenseitig und bot Unterstützung an.


In der Anfangszeit der Dorfvereinsgemeinschaft fand in Weilerswist keine Jubelhochzeit statt, ohne dass die Vereine mit allen Mitgliedern dem Jubelpaar einen unvergessenen Fackelzug boten. Derzeit besteht die DVG Weilerswist aus 25 Vereinen. Vieles in der heutigen Zeit ist noch wie in der Gründerzeit. Die Vereine stimmen ihre Feste und Veranstaltungen untereinander ab und besuchen sich gegenseitig. Alle sind sich darüber einig, dass die Tradition und das Brauchtum in Weilerswist erhalten werden müssen und dass es ohne eine gut funktionierende Dorfvereinsgemeinschaft keine Veranstaltungen und Feste mehr geben wird.